Arbeitgeber wechseln: Wann macht ein Kanzleiwechsel Sinn?

Pro und Contra eines Jobwechsels
Wann ist ein Kanzleiwechsel sinnvoll?
Wann ist ein Kanzleiwechsel sinnvoll?

Du möchtest Deinen Job wechseln und in einer anderen Kanzlei arbeiten? Damit bist Du nicht allein. Statistiken zeigen, dass die Anzahl der Arbeitgeber in Lebensläufen steigt. Arbeitnehmer* wechseln immer häufiger ihren Job - und dafür kann es viele gute Gründe geben.

Nicht nur, dass unsere Ansprüche an unseren Arbeitsplatz gestiegen sind und wir gerne mehr Freiheiten und ein positives Arbeitsumfeld genießen wollen, auch ein ordentlicher Gehaltssprung ist durch einen Arbeitgeberwechsel möglich.

Bei einem Arbeitgeberwechsel solltest Du einige wichtige Dinge beachten, damit der neue Job auch zum Erfolg wird. Was Du wissen musst, wenn Du die Kanzlei oder gar die Branche wechseln möchtest, zeigen wir Dir in diesem Beitrag!

Du weißt nicht, ob Dein Job der Richtige für Dich ist? Kein Problem, dabei helfen wir Dir gerne. Bei TaxTalents klären wir Dich nicht nur über die möglichen Steuerberufe auf, sondern haben auch viele weitere hilfreiche Tipps für Dich und Dein Arbeitsleben in der Steuerbranche! Gleichzeitig kannst Du auf unserer Jobbörse auch direkt den passenden Job oder die passende Ausbildung finden. Worauf wartest Du also noch?

Welche Gründe gibt es für einen Jobwechsel?

Bevor Du Dich nach einem neuen Arbeitgeber umschaust, musst Du zunächst einmal die Entscheidung treffen, ob Du Deinen jetzigen Job überhaupt aufgeben möchtest. Bei vielen Menschen beginnt dieser Entscheidungsprozess mit einem Bauchgefühl oder einer Unzufriedenheit oder Frustration, die sich über viele Monate, wenn nicht Jahre, immer weiter verstärkt. Irgendwann wissen Sie: Es ist Zeit für was Neues.

Wer unzufrieden mit seinem Job ist, arbeitet nicht nur schlechter, sondern tut auch seiner physischen und psychischen Gesundheit nichts Gutes. Die Gründe für den Jobwechsel können also ganz unterschiedlich sein. Wir haben Dir hier ein paar Beispiele zusammengefasst:

  • Du möchtest ein höheres Gehalt bekommen.
  • Es fehlt an Aufstiegsmöglichkeiten in Deinem Betrieb.
  • Du möchtest Dich auf einen bestimmten Bereich spezialisieren.
  • Es fehlt Dir an Wertschätzung.
  • Du möchtest mehr oder weniger arbeiten.
  • In der Kanzlei herrscht ein schlechtes Arbeitsklima.
  • Du möchtest die Branche wechseln oder eine andere Richtung einschlagen.
  • Es fehlt Dir an flexiblen Angeboten und Benefits, z. B. Homeoffice oder Gleitzeit.

Natürlich gibt es noch viele weitere Gründe und nicht jeder wird auf Dich und Deine Situation zutreffen. Mache Dir am besten selbst einmal Gedanken, warum Du über einen Jobwechsel nachdenkst.

Arbeitgeber wechseln: So gehst Du in 5 Schritten vor

Hast Du Deine Entscheidung getroffen, musst Du nun aktiv werden. Um Deinen Arbeitgeber zu wechseln, gehst Du am besten folgendermaßen vor:

1. Neue Stellen recherchieren und Dich bewerben

Je nachdem, was Du Dir in Deinem neuen Job wünschst oder was Dir in Deinem alten Job gefehlt hat, solltest Du bei neuen Stellen darauf achten, dass sie diese Kriterien erfüllen.

Möchtest Du zum Beispiel eine andere Position innehaben oder im Homeoffice arbeiten, suche gezielt nach Stellen und Arbeitgebern, die diese Kriterien erfüllen. Gibt es dazu keine Informationen, frag am besten bei der Personalabteilung nach, bevor Du Dich bewirbst.

Alternativ kannst Du natürlich auch bei einem Bewerbungsgespräch noch Fragen stellen. Dann musst Du natürlich auch eine aussagekräftige Bewerbung schreiben.

2. Neuen Arbeitsvertrag unterschreiben

Hast Du den passenden Arbeitgeber gefunden und wurdest für die Stelle genommen, unterschreibst Du einen neuen Arbeitsvertrag. Achte dabei darauf, dass hier auch das stimmt, was Du Dir gewünscht hast: Das passende Gehalt, die Möglichkeit zum Homeoffice, finanzielle Unterstützung bei Weiterbildungen und so weiter.

Unterschreibe nicht, wenn Deine Wunschvorstellungen nicht erfüllt werden können. Denn sonst gehst Du in einigen Monaten erneut auf Jobsuche!

Kommuniziere auch, wann Du frühestens anfangen kannst, da Du zur Zeit noch bei einem anderen Arbeitgeber unter Vertrag stehst. So verhinderst Du Missverständnisse.

3. Job kündigen

Jetzt ist es Zeit, Deinen aktuellen Arbeitgeber zu kontaktieren und die Kündigung einzureichen. Geht es Dir sehr schlecht in Deinem Job und Du bist finanziell abgesichert, kannst Du natürlich auch erst kündigen und Dir dann einen neuen Job suchen. Du musst dann jedoch mit einer Arbeitslosigkeit rechnen, die Du überbrücken musst. In vielen Fällen kannst Du Dich auch arbeitslos melden, um staatliche Unterstützung zu erhalten.

Bei der Kündigung gilt eine Frist von 4 Wochen entweder zum 15. oder zum Monatsende. In der Probezeit sind es 2 Wochen Kündigungsfrist, die jederzeit greift. Damit die Kündigung wirksam ist, muss diese schriftlich erfolgen und unterschrieben sein. Mündliche Kündigungen oder solche per E-Mail sind nicht möglich. Eine wirksame Kündigung kann nicht widerrufen werden. Sei Dir Deiner Entscheidung also sicher.

4. Restliche Angelegenheiten klären

Jetzt solltest Du Deine Kollegen informieren, ggf. das Gespräch mit dem Chef suchen und bei der Einarbeitung deines Nachfolgers unterstützen. Dabei kommt es darauf an, ob Dein Arbeitgeber das möchte und wie lange Du noch im Betrieb bist. Denk auch daran zu klären, was mit Deinem Resturlaub passiert.

5. Arbeitszeugnis verlangen

Du hast einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Dieses musst Du jedoch aktiv einfordern. Für zukünftige Bewerbungen solltest Du das auch tun. Dein Arbeitszeugnis muss wohlwollend formuliert sein - dieses Recht kannst Du im Zweifel sogar einklagen.

Jobwechsel: Wie viel Gehalt kann ich beim nächsten Arbeitgeber verlangen?

Bevor Du aus Gehaltsgründen kündigst, kannst Du auch erst einmal ein Gespräch mit Deinem Chef suchen und versuchen, ein höheres Gehalt zu fordern. Weise höflich darauf hin, dass Du auch bereit wärst, den Job zu wechseln, drohe jedoch niemals mit einer Kündigung. Wir haben Dir ein paar Tipps für Deine Gehaltsverhandlung zusammengestellt. Ist Deine Gehaltsverhandlung erfolgreich verlaufen, kannst Du üblicherweise von einer Gehaltssteigerung von 3-10 % ausgehen.

Wechselst Du hingegen den Job, kannst Du erfahrungsgemäß bis zu 20 % mehr Gehalt bekommen. Ein Jobwechsel kann sich also richtig lohnen. Gerade in sehr gefragten Berufen, in denen dringend Fachkräfte gesucht werden (z. B. Steuerfachangestellte), kannst Du mit diesem Argument ein höheres Gehalt verhandeln.

Fazit

Die Gründe, seinen Arbeitgeber zu wechseln, sind vielfältig - aber alle sind vollkommen legitim.Am Ende des Tages zählt nur, dass Du Dich in Deinem Job wohlfühlst und nicht mit einem schlechten Gefühl jeden Tag zur Arbeit gehst. Dazu verbringst Du dort viel zu viel Zeit! Es sollte Dir also Spaß machen und Du solltest weder unter- noch überfordert sein.

Auch für einen Karrieresprung kann sich ein Jobwechsel anbieten. Nicht nur, um ein höheres Gehalt zu erreichen, sondern auch für verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, ein berufsbegleitendes Studium oder eine Spezialisierung kann eine neue Kanzlei deutlich bessere Möglichkeiten bieten und Dich und Dein Talent mehr fördern!

Wichtig ist, dass Du Dir sicher bist, den Job wechseln zu wollen, bevor Du eine Kündigung einreichst. Du solltest dies nicht aus einer Laune heraus entscheiden. Wir wünschen Dir viel Erfolg und alles Gute in Deinem neuen Job!

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Um den Text leicht verständlich und unkompliziert zu halten, haben wir uns für die Nutzung des generischen Maskulinums, also der männlichen Form aller Hauptwörter, entschieden. Wir möchten aber niemanden ausschließen und weisen deshalb darauf hin, dass trotz der männlichen Form alle Geschlechter gemeint sind. Gerade die Branche der Steuerberatung ist sehr männlich dominiert. Wir wünschen uns unbedingt mehr Diversität in diesem Berufsfeld. Daher gilt: all genders are welcome!

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