Compliance gewinnt zunehmend an Bedeutung in vielen Branchen, und Steuerkanzleien sind hier keine Ausnahme. Die Frage, ob ein Compliance-Beauftragter notwendig wird, steht im Raum. Dieser Beitrag beleuchtet, wie ein solcher Beauftragter das Arbeitsklima und die rechtliche Sicherheit in Kanzleien verbessern kann.
Die gesetzlichen Regelungen für Kanzleien werden zunehmend strenger. Steuerberater und Rechtsanwälte stehen vor der Herausforderung, diese Vorschriften zu erfüllen, die im Steuerberatungsgesetz (StBerG) und in den spezifischen Anordnungen für Rechtsanwälte festgehalten sind. Es geht darum, berufsrechtliche Verstöße frühzeitig zu erkennen und umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu vermeiden.
Seit der großen Reform im Jahr 2022 gibt es klare Richtlinien zur Umsetzung von Compliance in Steuerkanzleien. Berufsausübungsgesellschaften (BAG) sind verpflichtet, nicht nur einzelne Maßnahmen, sondern ein System zu entwickeln, das die Einhaltung der Berufspflichten jederzeit gewährleistet. Ein solches System trägt dazu bei, Risiken zu minimieren und die Kanzlei vor rechtlichen Auseinandersetzungen zu schützen.
Auch für Rechtsanwälte sind die Anforderungen gestiegen. Die BORA-Regelung (Berufsordnung für Rechtsanwälte) vom 1. Oktober 2023 adressiert diese Entwicklungen und sieht sogar die Bestellung eines Berufsrechtsbeauftragten als geeignete Maßnahme vor. Dies zeigt, wie ernst die Einhaltung beruflicher Normen genommen wird und welche Bedeutung ein Compliance-System hat.
Ein Compliance-Beauftragter könnte ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Kanzlei sein. Er sorgt nicht nur für die Entwicklung und Implementierung eines wirksamen Compliance-Systems, sondern trägt auch zur Mitarbeiterschulung bei. Die dadurch erzielte Sicherheitslage schützt die Kanzlei vor rechtlichen und finanziellen Risiken.
Ein gut strukturiertes Compliance-System ermöglicht es, rechtliche und berufsrechtliche Verstöße frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Daraus resultiert nicht nur eine Risikominimierung, sondern auch eine Optimierung der Arbeitsabläufe. Ein solcher Systemansatz spart langfristig Zeit und Kosten, da weniger Ressourcen für die Behebung von Fehlern oder rechtlichen Konflikten aufgewendet werden müssen. Darüber hinaus schützt ein funktionierendes Compliance-System vor einem Imageschaden und unterstützt die Reputation der Kanzlei.
Obwohl bisher keine gesetzliche Pflicht zur Einführung eines Compliance-Beauftragten besteht, gibt es zahlreiche Vorteile, die dafür sprechen. Neben der Minimierung von Risiken und der Optimierung von Prozessen trägt ein solcher Beauftragter zur Zukunftssicherheit der Kanzlei bei. Ein klar definierter Compliance-Prozess signalisiert Engagement für Rechtssicherheit und Effizienz und stellt sicher, dass die Kanzlei den beruflichen Anforderungen gerecht wird.
Die Implementierung eines Compliance-Beauftragten kann also nicht nur als präventive Maßnahme gesehen werden, sondern auch als strategischer Vorteil, der die Kanzlei bestens auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet.
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