
Oliver Kreutzmann ist Senior Berater in der Steuerberatung Münster der CURACON GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und seit 2022 bei Curacon. Zuvor war er an der Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen als Diplom-Finanzwirt in den Finanzämtern...
...Brilon und Düsseldorf-Altstadt sowie beim Finanzministerium NRW tätig. Bei Curacon liegen seine Schwerpunkte in der steuerlichen Beratung von gemeinnützigen Trägern, Unternehmen in der Sozialwirtschaft sowie gewerblichen Körperschaften.
Was hat Sie am meisten an Ihrer vorhergehenden Anstellung gestört beziehungsweise was haben Sie am meisten vermisst?
Oliver Kreutzmann: Der damalige Tätigkeitsbereich in den Finanzämtern und auch beim Finanzministerium NRW war grundsätzlich vielfältig. Nach fünfjähriger Erfahrung in verschiedenen Veranlagungsbezirken im Finanzamt sowie als Sachbearbeiter im Automationsbereich des Ministeriums für Finanzen NRW war für mich jedoch klar, dass ich das Steuerrecht auch in der Praxis anwenden und nicht nur Steuererklärungen und damit das Resultat der praktischen Anwendung prüfen und bearbeiten wollte. Ferner sorgen die Strukturen der Finanzverwaltung einerseits für eine gewisse Sicherheit des Berufs, andererseits habe ich die aus meiner Sicht nicht immer leistungsorientierten Beförderungen innerhalb der Finanzverwaltung auch kritisch betrachtet.
Wie lange trugen Sie sich schon mit dem Gedanken zu wechseln? Gab es einen konkreten Anlass oder war dies eher ein Prozess?
Kreutzmann: Der Gedanke, die Finanzverwaltung zu verlassen, war spätestens mit Beginn der Vorbereitungen auf das Steuerberaterexamen Mitte des Jahres 2020 präsent, da das Steuerberaterexamen innerhalb der Finanzverwaltung zumindest finanziell nicht anerkannt wird. Es war dahingehend ein Prozess, der über zwei Jahre andauerte und bei dem ich öfter das Für und Wider hinsichtlich der Aufgabe des Beamtenverhältnisses auf Lebenszeit abgewogen habe. Nach dem Absolvieren des Steuerberaterexamens und unter anderem dem damit verbundenen Wechsel in das Versorgungswerk ist mir die Entscheidung jedoch relativ einfach gefallen.
Welche Voraussetzungen haben Sie an einen neuen Job vorab gestellt?
Kreutzmann: Allen voran stand für mich die berufliche Selbstverwirklichung und die stetige Weiterentwicklung im Vordergrund. Da das Steuerrecht, aufgrund einer jährlichen Vielzahl von gesetzgeberischen Änderungen, ein schnelllebiges Geschäft darstellt, gibt es immer wieder neue Herausforderungen zu meistern. Um alle steuerlichen Entwicklungen bestmöglich verfolgen zu können, habe ich mich im Vorfeld für eine größere Mittelstandskanzlei im Raum Münster entschieden.
Wie lief der Bewerbungsprozess ab? Gab es Alternativen zu Curacon?
Kreutzmann: Es gab Alternativen, die sich jedoch im Bewerbungsgespräch mit Curacon schnell erledigt haben. Curacon hat mich in zwei geführten Bewerbungsgesprächen überzeugen können, einerseits beruflich weiter zu wachsen, andererseits eine sehr gute Vereinbarung zwischen Beruf und Privatem finden zu können.
Mussten Sie Kompromisse machen oder wurden alle Ihre Erwartungen erfüllt?
Kreutzmann: Natürlich ist die Work-Life-Balance innerhalb der Finanzverwaltung unschlagbar. Wenn man freitags um 12.00 Uhr Feierabend machen konnte, hat man das gerne in Anspruch genommen. Dass dies in vollem Umfang, wie ich es in der Finanzverwaltung genossen habe, nicht mehr möglich ist, war mir von vornherein klar. Ich hatte außerdem Bedenken, dass der steuerliche Nischenbereich der Gemeinnützigkeit nicht zu mir passen könnte. Dies hat sich jedoch bereits in den ersten Wochen der neuen Tätigkeit als falsch herausgestellt. Ferner bin ich bei Curacon sehr froh, ein junges und dynamisches Team gefunden zu haben. Auch aufgrund der Vielfalt der neuen Herausforderungen, habe ich den Schritt aus der Finanzverwaltung bisher nicht bereut.
Wie beurteilen Sie Ihren neuen Job jetzt - nach einiger Zeit?
Kreutzmann: Die Zusammenarbeit mit den jungen Kolleginnen und Kollegen im Team bereitet mir sehr viel Freude. Die beruflichen Herausforderungen werden zusammen angegangen. Das Gemeinnützigkeitsrecht als Nische in der Steuerberatung bietet auch einen Blick in andere Rechtsgebiete, wie zum Beispiel in das Sozialrecht. Man kann und muss dadurch 'über den Tellerrand blicken', was mir persönlich sehr gefällt. Außerdem kann ich meine Aufgaben bei Curacon - so gut es mandantenfreundlich möglich ist - selbst organisieren und mir Termine und Aufgaben so legen, wie es mir am besten passt. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem jetzigen Arbeitgeber und meiner beruflichen Tätigkeit.

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