Wer an Steuerberatung und Kanzleiarbeit denkt, stellt sich häufig Aktenberge, Schränke voller Ordner und Faxgeräte vor. Obwohl das lange zum Berufsalltag vieler Steuerkanzleien gehörte und teilweise immer noch gehört, ist es in einigen Bereichen des Steuerwesens längst Vergangenheit. Die Digitalisierung verändert viele Branchen...
Wer an Steuerberatung und Kanzleiarbeit denkt, stellt sich häufig Aktenberge, Schränke voller Ordner und Faxgeräte vor. Obwohl das lange zum Berufsalltag vieler Steuerkanzleien gehörte und teilweise immer noch gehört, ist es in einigen Bereichen des Steuerwesens längst Vergangenheit. Die Digitalisierung verändert viele Branchen, darunter auch die Steuerbranche - aber nicht ohne Grund: Denn die Datenmengen, mit denen es Steuerberater* jeden Tag zu tun haben, wird nicht kleiner.
Daher benötigen auch Steuerberater immer mehr digitale Werkzeuge und Tools, die es ihnen ermöglichen, ihre Daten zu strukturieren und effizient mit ihnen zu arbeiten. Genau an diesem Punkt entwickelt sich daher ein vollkommen neues Berufsbild: Fibutroniker arbeiten an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung, IT und Steuerwesen. Du hast noch nie von diesem Beruf gehört? Keine Sorge, wir vermitteln Dir in diesem Artikel, was Du über diesen spannenden Beruf wissen musst!
Wir bei Tax Talents zeigen Dir die spannenden Berufsbilder der Steuerbranche und informieren Dich über alles, was du wissen musst, um deinen Traumberuf zu finden! Du weißt schon, wo Deine Karriere Dich hinführen soll, aber suchst noch die passende Ausbildung oder Stelle? Dann bist Du auf unserer Jobbörse genau richtig! Hier findest Du spannende Ausbildungs- und Stellenangebote aus der Steuerbranche.
Zertifizierter Fibutroniker - ein noch relativ unbekannter Beruf, über den jedoch immer mehr Menschen stolpern. In dem Begriff steckt sowohl das Wort Finanzbuchhalter als auch »-troniker», der auch in Berufsbezeichnungen wie Mechatroniker vorkommt. Damit werden im Regelfall Berufsbilder bezeichnet, die einen technischen, elektronischen oder mechanischen Charakter haben. Kurz um: Ein Fibutroniker ist ein Datenanalyst und Prozessmanager, der darüber hinaus jedoch auch steuerliche Qualifikationen vorweisen kann.
Fibutroniker sind zumeist Steuerfachangestellte, Steuerfachwirte oder Finanzbuchhalter, die über diese Tätigkeit hinaus Steuerkanzleien dazu beraten, Möglichkeiten der Digitalisierung zu erkennen und in ihre Betriebe zu integrieren. Sie kennen sich also nicht nur mit dem Steuerwesen bestens aus, sondern verfügen auch über Kenntnisse im Bereich der Informatik.
Als Fibutroniker bist Du also insbesondere dann gefragt, wenn es um Steuer-Software und die digitale Zusammenarbeit mit Mandanten geht. Du arbeitest an der Schnittstelle zwischen Steuerwesen und Informatik und bist der erste Ansprechpartner in Sachen Digitalisierung und Management der verschiedenen Kommunikationswege, die für eine erfolgreiche Kanzleiarbeit nötig sind.
Die Aufgaben eines Fibutronikers unterscheiden sich in der Regel von Arbeitgeber zu Arbeitgeber. Zu den wichtigsten Aufgaben können grundsätzlich folgende gehören:
Fibutroniker ist keine klassische Berufsausbildung, die Du mit einem Schulabschluss absolvieren kannst. Es handelt sich dabei um eine Weiterbildung für ausgebildete Steuerfachangestellte, kaufmännische Angestellte oder andere Personen aus Steuerberufen, die sich in dieser Richtung spezialisieren möchten.
In wenigen Wochen können angehende Fibutroniker alles rund um das neue Berufsbild lernen. Da sie die steuerlichen Kenntnisse schon in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium - und idealerweise in der Berufspraxis - erworben haben, konzentriert sich die Weiterbildung zum Fibutroniker auf digitale Prozesse.
Diese Module sind Teil der Weiterbildung
Die Weiterbildung teilt sich in der Regel in verschiedene Module, die online und am Wochenende berufsbegleitend absolviert werden können. Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung dürfen sich die Teilnehmer dann zertifizierte Fibutroniker nennen.
Folgende Module gilt es als angehender Fibutroniker zu bestehen:
Inhalte in der Weiterbildung zum Fibutroniker
Anders als in anderen steuerlichen Weiterbildungen werden Fibutroniker nicht nur in bestimmten Programmen oder Werkzeugen geschult, sondern zu Experten für Datenanalyse und Datenorganisation in ihrer Kanzlei ausgebildet. Ziel ist ein sicherer Umgang mit modernen Tools und ein ausgeprägtes Verständnis für digitale Zusammenhänge.
Dabei ist es zwar wichtig, Kenntnisse im Hinblick auf Digitales, IT-Strukturen, Datenschutz oder Online-Handel zu erwerben, viel wichtiger ist es jedoch, abstrakt denken zu lernen und alte Denkmuster abzulegen, um neue Wege für die Kanzlei und die Digitalisierung einschlagen zu können.
Obwohl die eigene Kanzlei vielleicht schon seit Jahrzehnten mit Excel gearbeitet hat, bietet die moderne Software-Landschaft vielleicht bessere oder leistungsfähigere Werkzeuge - das herauszufinden, ist die Aufgabe des Fibutronikers.
Dabei müssen Fibutroniker auch ein gewisses Geschick und Fingerspitzengefühl beweisen. Menschen sind Gewohnheitstiere und nicht immer bereit, ihre alten Verhaltensmuster (oder Computerprogramme) über den Haufen zu werfen. Die Weiterbildung vermittelt daher auch Soft Skills im Bereich Kommunikation und »Change-Management». Du erlernst demnach auch Techniken, wie Veränderungen am besten umgesetzt werden können und dabei die Unterstützung der Kollegen und Chefs zu gewinnen.
Um am Markt mithalten zu können und sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, sind viele Steuerkanzleien daran interessiert, sich digital besser aufzustellen und mit Innovationen und effizienten Prozessen Mandanten anzuwerben. Gerade größere Kanzleien suchen bereits gezielt nach Fibutronikern, die sie dahingehend beraten und ihre Teams schulen können.
Auch in kleinen Kanzleien, die vielleicht selbst noch nichts von Fibutronikern gehört haben, kommt es gut an, wenn Du eine solche Weiterbildung vorweisen kannst. Gerade Steuerfachangestellte, die ihre Ausbildung bereits seit einigen Jahren abgeschlossen haben, haben häufig wenig Zugang zu den neuen digitalen Möglichkeiten und Innovationen. Und auch die Entscheider in einer Kanzlei und die Steuerberater selbst sind zumeist keine Experten, was Digitalisierung und IT angeht.
Gut zu wissen: Die Ausbildungsordnung der Steuerfachberufe stammt aus den 90ern, ist also schon ein paar Jahre alt. Dass sich die Berufsbilder und die Berufsbedingungen insbesondere aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Globalisierung rasant verändert haben, findet daher in einer klassischen Ausbildung im Steuerwesen leider nur wenig Raum. Deshalb ist eine Weiterbildung zum Fibutroniker definitiv zukunftsgerichtet und eine sinnvolle Investition.
Wenn Du Dich als Steuerfachangestellter oder Berufstätiger im Steuerwesen von anderen abheben möchtest und Dir nicht nur beim nächsten Bewerbungsgespräch, sondern auch in deiner Kanzleiarbeit ein Alleinstellungsmerkmal aneignen willst, ist eine Weiterbildung zum Fibutroniker vielleicht genau das Richtige für Dich.
In jedem Fall erlernst Du wichtige Kenntnisse im Bereich der Digitalisierung und IT und bist damit bestens für die Zukunft in der Steuerbranche gewappnet. Du solltest Dich neben dem Thema Steuern aber auch für die Themen IT, Datenschutz, Digitalisierung, Unternehmensmanagement und nicht zuletzt Kommunikation interessieren, da Du als Fibutroniker eine beratende Tätigkeit einnimmst.
Viele Experten sagen Bürojobs eine dunkle Zukunft voraus - so auch Bürojobs in der Buchhaltung. Schon seit einigen Jahren gibt es immer wieder Prognosen, dass KI, Robotik und Digitalisierung viele Berufsfelder überflüssig machen werden. Wird die Buchhaltung also aussterben?
Mehr lesenDie Berufswelt ist groß und unübersichtlich. Allein in der Steuerbranche gibt es unzählige Berufe, die Du ausüben kannst. Wie sollst Du da wissen, welcher der Richtige für Dich ist? Gerade Jugendliche, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, wissen oft nicht, wie es nach der Schule weitergehen soll. Da hilft ein Praktikum - zum Beispiel als Buchhalter*.
Mehr lesenImmer mehr junge Menschen möchten keine Ausbildung machen, sondern lieber ein Studium absolvieren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Auch in der Steuerbranche steigt der Anteil derer, die ihren Weg in die Branche mit einem Studium gefunden haben.
Mehr lesenUm Steuerberater* zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Wege, die zum Ziel führen. Neben einer Ausbildung in einem Betrieb (Praktikerweg) kannst du ein duales Studium oder ein Hochschulstudium (Studiumweg) absolvieren. Alle diese Möglichkeiten erfordern aber einige Jahre Berufserfahrung, um schlussendlich ans Ziel zu gelangen.
Mehr lesenWenn Du Dich für eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten* interessierst, wirst Du sicherlich auch schon einmal von der Ausbildungsordnung gehört haben. Die Ausbildungsordnung ist rechtsverbindlich und enthält zum Beispiel auch den Ausbildungsrahmenplan. Lohnt es sich überhaupt, dort reinzuschauen?
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