Influencer für die Steuerkanzlei: Die neue Sichtbarkeit der Branche

Wie Sie mit Influencern das Personal-Branding stärken können
Influencer dreht ein Video im Büro

Lange galt die Steuerwelt als leise, fachlich, nüchtern. Doch zunehmend mischen heute junge Steuerberater TikTok, YouTube und LinkedIn auf – mit Humor, Fachwissen und Haltung. Was steckt hinter dem Trend? Und was bringt er beruflich?

Virale Videos über Steuern haben mittlerweile auf Social Media nicht nur als Werbung eine große Zuhörerschaft gefunden. Immer mehr Steuerprofis bauen sich durch die Kanäle ein eigenes Standbein auf – und geben ihr Wissen an die Welt weiter.

Was Personal Branding so wichtig macht

In der Steuerwelt haben Qualität, Fachlichkeit und Seriosität ihren Platz. Davon wird Sichtbarkeit jedoch keineswegs ausgeschlossen. Denn wer seine Expertise mit anderen teilt, kann damit rechnen dass die eigene Karriere einen erheblichen Boost erleben wird. Hier sind einige Vorteile:

  • Mandantenbindung: Menschen folgen Menschen – nicht nur einer Marke
  • Leadership: Wer erklärt, wird häufig als vorangehend wahrgenommen
  • Unabhängigkeit: Wer sich eine Community aufbaut, wird als Stimme relevant – auch jenseits klassischer Kanzleistrukturen

Prominente Beispiele

Bereits einige aus der Steuerwelt haben sich durch Social Media eine zweite Karriere aufgebaut und schon die Millionenanzahl an Followern geknackt. Hier sind die zwei bekanntesten Beispiele:

  • Steuerfabi:

Auf TikTok und Instagram zusammen hat Fabian Walter, der online mit dem Namen ,,Steuerfabi" auftritt, über 1,2 Millionen Follower. Nebenbei bietet er noch viele Dienstleistungen an, hält Reden und vermittelt grundlegende Basics.

  • Steuern mit Kopf:

Auf dem YouTube-Kanal ,,Steuern mit Kopf" geht es etwas detaillierter zur Sache. Hier gibt Roland Elias seit 2016 tiefe Einblicke in gesellschaftliche Themen und deren steuerliche Auswirkungen. Dazu ist er noch als Online-Steuerberater tätig. 

Risiken

Natürlich bringt ein derartiger Online-Auftritt auch ein paar Risiken mit sich beziehungsweise vor allem Themen, die man beachten muss. Doch welche gehören dazu?

  • Berufsrecht: Steuerberater müssen das Steuerberatungsgesetz (StBerG) und die Berufsordnung beachten. Werbung ist erlaubt, aber ohne Irreführung, ohne Mandatsverrat und mit Sachlichkeit
  • Glaubwürdigkeit: Humor schadet online nicht, die Seriosität sollte dadurch allerdings nicht gefährdet werden
  • Shitstorms: Wer eine hohe Sichtbarkeit hat, macht sich automatisch angreifbar. Klarheit und eine deutliche Haltung helfen bei der Vorbeugung gegen etwaige Shitstorms.

Fazit

Personal Branding funktioniert auch in der Steuerwelt – wenn man es klug angeht. Entscheidend sind nicht Lautstärke oder Likes, sondern: fachliche Substanz, klare Positionierung und ein echter Mehrwert.

Wähle deinen Kanal bewusst (z. B. LinkedIn für Fachthemen), sei fachlich korrekt, zeige Haltung, nicht nur Inhalt – und bleib authentisch. Wer regelmäßig mitdenkt, mitredet und mitfühlt, wird zur erkennbaren Stimme in der Branche.

Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck, sondern ein Karrieretreiber. Gerade in einer oft unsichtbaren Branche wie der Steuerberatung gilt: Zeig, was du kannst – und wer du bist.

Auch interessant

Geldscheine und eine Weihnachtskugel

Geschenke & Konto-Check unter dem Tannenbaum: Warum Azubi A Weihnachtsgeld bekommt – und Azubi B nicht

Stell dir vor, ihr seid zu zweit in der Berufsschule: Azubi A und Azubi B. Beide arbeiten im Steuerbüro, beide pauken Lohnsteuerrecht – aber kurz vor Weihnachten sehen ihre Konten unterschiedlich aus. Azubi A freut sich über Weihnachtsgeld und plant schon Geschenke, Restaurantbesuch und vielleicht eine neue Winterjacke. Azubi B schaut aufs Konto und ...

Mehr lesen
Frau mit Nikolausmütze sitzt vor dem PC und schreibt

Bewerben unterm Weihnachtsbaum: So klappt dein Karriere-Neustart zum Jahreswechsel

Zwischen Plätzchen, Glühwein und Jahresabschluss-Stress überlegen viele Kanzleien schon jetzt, wie sie ihr Team im neuen Jahr verstärken können. Und du? Vielleicht nutzt du die ruhige Weihnachtszeit, um deine berufliche Zukunft anzugehen. Denn eine Bewerbung in der Steuerbranche funktioniert rund um Weihnachten etwas anders...

Mehr lesen
Bürokauffrau blättert in Unterlagen am Schreibtisch

Gesetzestexte verstehen – 6 Tipps, die dir im Steueralltag wirklich helfen

Kennst du das? Du schlägst § 15 EStG auf – und hast nach drei Zeilen schon den Faden verloren. Willkommen im Club! Gesetzestexte zu verstehen, gehört zu den größten Herausforderungen im Steuerrecht. Aber keine Sorge: Mit ein bisschen System und den richtigen Lernstrategien klappt’s viel besser. Hier bekommst du sechs praxiserprobte Tipps, wie du .....

Mehr lesen
junger Büromitarbeiter sitzt am PC und lächelt seitlich in die Kamera

Finanzbuchhalter* – dein nächster Karriereschritt im Rechnungswesen

Du liebst Zahlen, arbeitest gern strukturiert und willst dich in der Steuer- und Finanzwelt weiterentwickeln? Dann könnte der Beruf Finanzbuchhalter:in genau das Richtige für dich sein. Aber wo kannst du überhaupt arbeiten, wenn du diese Qualifikation anstrebst – und welche Wege führen dich dorthin?

Mehr lesen
junger sportlicher Mann mit Sport-Shirt trainiert auf einem Rennrad. Die Sonne scheint.

Rechtzeitig durchstarten - Mit welchen Tipps kann sich eine Kanzlei einen Vorsprung erarbeiten?

Deine Kanzlei kann mehr als Pflichterfüllung: KI, Daten und Schnittstellenwissen machen dich zum strategischen Partner deiner Mandant:innen. Entdecke sieben konkrete Hebel, mit denen du Prozesse smart digitalisierst, Risiken früh erkennst und deine Kanzlei als attraktiven Arbeitgeber positionierst.

Mehr lesen