Meine ersten 100 Tage bei ETL

Steuerberaterin Nadège Dupont arbeitet seit September 2022 für die ETL-Gruppe in Köln - vermeintlich ein sehr abseitiger Schritt für ein »Düsseldorfer Mädsche». Für die 37-Jährige allerdings hätte die Verwirklichung der eigenen beruflichen Ziele nicht näher liegen können. Sie hat den Wechsel von einer mittelgroßen Kanzlei zu ETL nicht bereut und hatte vor allem zu keiner Zeit das Gefühl, »die Neue» zu sein.
Tax Talents: Frau Dupont, wie war Ihr ursprüngliches Arbeitsumfeld und warum haben Sie gewechselt?
Nadège Dupont: Ich war eigentlich gar nicht so unzufrieden an meinem Arbeitsplatz. Als ich aber durch das Steuerberaterexamen unheimlich viel fachliches Know-how aufgebaut hatte, merkte ich, dass ich das dort gar nicht so würde umsetzen können, wie ich es mir vorgestellt hatte. Mein Ziel war es, eine echte Beraterin zu sein.
Wie haben Sie dann zu ETL gefunden?
Eigentlich durch einen Zufall. Ich war schon eine Weile bei XING angemeldet und bekam einige Anfragen. Eines Tages rief mich dann ein Headhunter direkt an und erzählte mir von ETL. Das Ganze hat mich zwar unmittelbar interessiert, dennoch wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht zwangsläufig wechseln. Vor allem habe ich mich gefragt, ob ich wirklich jeden Tag von Düsseldorf nach Köln fahren will. Trotz dieser Bedenken rief ich aber bei der Geschäftsführerin der Personalvermittlung an, und das klang dann schon sehr interessiert. Denn ich hatte mir im Grunde schon wieder ein größeres Konstrukt gewünscht, in dem ich meine Ambitionen verwirklichen kann - ich war schon mal bei PWC, erst danach in einer mittelgroßen Kanzlei.
Was hat Sie überzeugt, das Angebot anzunehmen?
Das war dann tatsächlich die Persönlichkeit meines Chefs. Wir haben uns zweimal getroffen und dabei weniger über Voraussetzungen und Angebotsdetails gesprochen als vielmehr auch über persönliche Ansichten und Überzeugungen. Beispielsweise teilten wir beide die Meinung, dass es nicht nur darum geht, zusammen zu arbeiten, sondern dass es auch wesentlich ist, sich dabei auf Augenhöhe zu begegnen. Aus diesen Aspekten wurde für mich klar, dass es sehr gut passt. Natürlich war auch das Angebot sehr gut - monetär, aber auch im Hinblick darauf, wo es für mich beruflich hingehen kann.
Was schätzen Sie im Moment besonders?
Es ist immer noch ein tolles Gefühl zu erfahren, wie mich das gesamte Team aufgenommen hat. Ich hatte keinen Moment den Eindruck, 'die Neue' zu sein und empfinde es auch heute nicht so, als wäre ich erst seit September da. Es herrscht eine absolut offene Kommunikation, jeder kann so sein, wie er ist. Außerdem bin ich ein großer Fan meiner täglichen Arbeit, ich arbeite absolut selbstständig, habe meine eigenen Fälle und berate querbeet durchs Steuerrecht.
Was erwarten Sie nach der Probezeit? Einen Bonus oder andere Benefits?
Dadurch, dass ich gleich von Anfang an mit Führungsverantwortung eingestiegen bin, verändert sich nichts mit dem Ende der Probezeit. Das erste Feedback-Gespräch war auch schon gleich nach nur drei Monaten.
Was sind Ihre weiteren beruflichen Ziele?
Ich möchte mich sowohl fachlich als auch persönlich weiterentwickeln, vor allem der Bereich des internationalen Steuerrechts interessiert mich sehr. Mein Ziel ist daher der "Fachberater für internationales Steuerrecht", hier sehe ich großen Beratungsbedarf, da bei mir gerade keine Woche ohne Anfrage dazu vergeht, dass irgendein Mitarbeiter vom Ausland aus arbeiten möchte. Daneben interessiert mich insbesondere auch der Bereich Erbschaft- und Schenkungsteuer.
Noch ein Wort zu Ihrem Privatleben - was tun Sie da gern?
Ich treibe sehr viel Sport, Boxen, aber auch Snowboarden, das mache ich leidenschaftlich gern. Daneben planen mein Partner und ich gerade unseren Wohnungsumbau - und außerdem unsere Hochzeit für dieses Jahr.
Gibt es einen Rat, den Sie anderen Berufsein- und Umsteiger*innen geben möchten?
Wenn man das Gefühl hat, in einer Konstellation festzustecken, in der man sich persönlich nicht mehr weiterentwickeln kann, einfach den Mut haben, zu wechseln. Natürlich kann das auch schief gehen, aber es kann genauso gut fantastisch gelingen! Mir ist bewusst, dass natürlich der unbefristete, sichere Arbeitsvertrag das Ziel der meisten ist, aber wenn man ehrlich ist: Wir arbeiten in einer Branche, in der einem als Bewerber gerade der »rote Teppich» ausgerollt wird. Das gilt auch für viele andere Branchen, und daher gibt es eigentlich derzeit kein Risiko.
Einen Aspekt möchte ich auch noch betonen: Es gibt in den Köpfen vieler Außenstehender immer noch ein völlig falsches Bild unserer Branche, aber hier ist wirklich Bewegung, es passiert etwas, und wir wälzen längst nicht mehr nur Papier durch die Gegend. Jeder kann sich verwirklichen.