Gehalt in der Ausbildung: Das verdienen angehende Steuerberater
Steuerberater* bekleiden einen angesehen, verantwortungsvollen Beruf voller spannender, anspruchsvoller Aufgaben. An oberster Stelle steht hier der persönliche Kontakt zu Mandanten und die Arbeit mit Gesetzen und Zahlen.
Der Weg zum Steuerberater kann sehr steinig und lang sein, aber er lohnt sich: denn neben einer guten Bezahlung wartet ein zukunfts- und krisensicherer Beruf auf dich, der immer neue Herausforderungen bereithält!
Was macht ein Steuerberater?
Steuerberater sind immer auf dem neuesten Stand, was die aktuelle Rechtslage und das Wissen rund um Steuern angeht. Durch das komplizierte Steuerrecht sind sie wahre Experten auf ihrem Gebiet und helfen mit ihren Kenntnissen ihren Mandanten dabei, ihre steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten zu verwalten.
Darüber hinaus beraten sie Unternehmen und Privatpersonen auch zu finanziellen Entscheidungen, etwa zur Altersvorsorge oder Unternehmensberatung. Bei Bedarf übernehmen sie auch die Kommunikation mit den zuständigen Finanzämtern und klären Fragen rund um die eingereichte Steuererklärung oder ergangene Bescheide.
Die wichtigsten Aufgaben haben wir dir hier einmal kurz zusammengefasst:
- Beratung bei Steuerfragen und Neuerungen im Steuerrecht
- Erstellung von Steuererklärungen, Kostenrechnungen, Jahresabschlüsse etc.
- Prüfung von Steuerbescheiden und anderen amtlichen Dokumenten
Wer kann Steuerberater werden?
Steuerberater kann werden, wer entweder ein Studium (etwa in BWL, Steuerwesen oder Jura) mit Bachelor oder Master bzw. Staatsexamen abgeschlossen hat oder eine bestandene Ausbildung als Steuerfachangestellte oder kaufmännische Angestellte nachweisen kann.
Unter folgenden Voraussetzungen kannst du zur Steuerberaterprüfung zugelassen werden:
- Abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachangestellte + 10 Jahre Berufserfahrung
- Abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachangestellte + Weiterbildung zum Steuerfachwirt/Bilanzbuchhalter + 7 Jahre Berufserfahrung
- Studium als Bachelor + 3 Jahre Berufserfahrung
- Studium als Master + 2 Jahre Berufserfahrung
Daneben ist es hilfreich, einige persönlichen Fähigkeiten mitzubringen, etwa eine Affinität für Zahlen, Interesse an Steuern und Recht, verantwortungsvolle und detailorientierte Arbeitsweise oder eine gewisse soziale Kompetenz und Empathie im Umgang mit Mandanten.
Angehende Steuerberater sollten auch gut darin sein, Sachverhalte und Problemlösungen zu erklären, da sie ihre Brötchen damit verdienen, ihren Mandanten das komplizierte Steuerrecht nahe zu bringen.
Welche Inhalte erwarten mich in der Steuerberater-Ausbildung?
Grundsätzlich gibt es keine klassische Ausbildung zum Steuerberater - jeder kann selbst entscheiden, wie er sich auf die Steuerberaterprüfung vorbereitet. Das bedeutet, ein klassisches Studium oder eine Berufsschule gibt es nicht.
Allerdings bieten verschiedene Anbieter private Kurse an, die angehende Steuerberater auf die Abschlussprüfung vorbereiten sollen. Wie die Kandidaten sich darüber hinaus auf die Prüfung vorbereiten, ob sie weiterhin im Beruf Steuerfachangestellter oder ähnlichem arbeiten oder sich freistellen lassen, ist ihnen überlassen.
Die Prüfungsvorbereitung dauert in der Regel 1,5 bis 2 Jahre und endet mit dem Steuerberaterexamen, welches aus schriftlichen Prüfungen und einer mündlichen Prüfung durch die zuständige Steuerberaterkammer besteht.
In diesen Prüfungen können folgende Themen abgefragt werden:
- Verfahrensrecht
- Umsatzsteuer
- Umwandlungssteuerrecht
- Bilanzwesen
- Buchführung
- Interne Steuer
- Außensteuer
- Gewerbesteuer
- Körperschaftssteuer
- Einkommenssteuer
- Bewertungsrecht
- Erbschaftssteuer
Nach dem Bestehen stellen die Steuerberater einen Antrag auf Eintragung als Steuerberater bei der zuständigen Steuerberaterkammer.
Gehalt: Was verdienen Steuerberater in der Ausbildung?
Da Steuerberater keine klassische Ausbildung absolvieren, ist es schwierig zu sagen, was sie während der Zeit als angehende Steuerberater verdienen. Maßgeblich hängt das Gehalt davon ab, wie die Aus- bzw. Weiterbildung absolviert wird:
Wer weiterhin in Vollzeit als Steuerfachangestellter, Steuerfachwirt oder Bachelor-/Master-Absolvent in einer Kanzlei arbeitet, kann mit dem dort üblichen Gehalt rechnen. Ist ein angehender Steuerberater hingegen freigestellt, um sich auf die Prüfung vorzubereiten, wird im Zweifel kein Gehalt ausgezahlt oder es erfolgt eine anteilige Kürzung. Je nach Arbeitgeber ist aber eine Entlohnung während dieser Zeit möglich, wenn dies vorher vereinbart wurde.
Wird die Steuerberaterprüfung berufsbegleitend absolviert, so ist das normale Gehalt von Steuerfachangestellten oder dem Beruf zu zahlen, den die angehenden Steuerberater sonst ausüben. Einige Arbeitgeber ermöglichen es ihren Angestellten aber auch, während dieser Zeit die Stunden bei gleichem Gehalt zu reduzieren.
Teilweise werden auch die Kosten für die Steuerberaterprüfung übernommen oder vor und nach der Prüfungsphase wird die Stundenzahl erhöht, sodass während dieser Zeit weniger/nicht gearbeitet, aber trotzdem Lohn gezahlt wird. Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten und Regelungen, die mit dem Arbeitgeber vereinbart werden können, je nachdem, wie kooperativ diese sind.
Klartext: Eine pauschale, allgemeine Antwort auf die Frage, wie viel angehende Steuerberater während ihrer Ausbildung verdienen, gibt es nicht. Hier müssen viele Faktoren berücksichtigt werden, wie etwa der Arbeitgeber, die eigenen Qualifikationen, das Berufsmodell, die Berufserfahrung etc. Die Ausbildung zum Steuerberater gehört jedenfalls zu den bestbezahlten Ausbildungen in Deutschland.
Mit welchem Gehalt kann ich nach der abgeschlossenen Ausbildung rechnen?
Ein Steuerberater verdient ein durchschnittliches Gehalt von etwa 6.268 Euro brutto pro Monat. Das entspricht einem Jahresgehalt von etwa 75.216 Euro brutto. Die Gehaltsklassen von Steuerberatern variieren jedoch stark - je nachdem, ob es sich um selbstständige oder angestellte Steuerberater handelt, bei welchem Unternehmen diese angestellt sind, dem Arbeitsort, der Berufserfahrung im Steuerrecht oder entsprechenden Weiterbildungen.
Durch Lehrgänge, die das Wissen über die Rechtslage aktuell halten, Spezialisierungen oder eine Weiterbildung zum Wirtschaftsprüfer, kannst du dein Gehalt weiter steigern.
Fazit
Der Beruf des Steuerberaters ist insbesondere durch die Digitalisierung in Wandel geraten. Die Branche steht vor großen Herausforderungen und muss sich an das digitale Zeitalter anpassen. Online-Programme finden immer mehr Beliebtheit, genau wie das papierlose Büro. Für angehende Steuerberater ist es also die ideale Zeit, um die Zukunft der Steuerbranche mitzugestalten und frischen Wind in dieses Berufsfeld zu bringen!
Trotz den teils verstaubten Arbeitsmethoden ist Steuerberater ein spannender und abwechslungsreicher Beruf, der mit viel Kontakt zu Mandanten einhergeht. Und auch wenn die Prüfung schwierig ist und man einen langen Atem beweisen muss, wartet während und nach der Ausbildung eine mehr als angemessene Vergütung auf dich!
* Um den Text leicht verständlich und unkompliziert zu halten, haben wir uns für die Nutzung des generischen Maskulinums, also der männlichen Form aller Hauptwörter, entschieden. Wir möchten aber niemanden ausschließen und weisen deshalb darauf hin, dass trotz der männlichen Form alle Geschlechter gemeint sind. Gerade die Branche der Steuerberatung ist sehr männlich dominiert. Wir wünschen uns unbedingt mehr Diversität in diesem Berufsfeld. Daher gilt: all genders are welcome!